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Berthold, Havixbeck

Ich habe bis zu meinem 28. Lebensjahr sehr stark gestottert. In der Schule habe ich fast nie etwas gesagt. Einmal bin ich sogar 11 km zu Fuß gegangen, weil ich mich nicht traute, eine Zugfahrkarte nach Greven zu kaufen. Vor dem Telefonieren hatte ich immer große Angst, wenn es klingelte bin ich schnell weggelaufen.    

Seit 1979 gehöre ich jetzt schon der Stotterer-Selbsthilfegruppe an. Da habe ich mich von Anfang an sehr wohl gefühlt. Da lacht keiner über mich, es sei denn, ich erzähle mal Witze. Heute kann ich das gut. Ich stottere kaum noch und fühle mich oft “wie geheilt“. Seit 1985 leite ich Seminare für die Bundesvereinigung Stottern & Selbsthilfe, so dass ich meine Erfahrungen auch dort weitergeben kann. Das macht mir sehr viel Freude! Gelegentlich halte ich auch Vorträge vor angehenden Logopädinnen und Logopäden. Ich habe meine Erfolge hauptsächlich der Stotterer-Selbsthilfe zu verdanken.

2010 ist mein Film “Leichter sprechen und sich wohler fühlen – Praktische Hilfen für Stotternde“ erschienen. Neben einem Vortrag werden darin auch zahlreiche Übungen gezeigt. Zum Film gehört eine umfangreiche Begleitbroschüre.

Johannes, Lüdinghausen

Ich bin seit 10 Jahren in der Stotterer-Selbsthilfe. Durch intensive Arbeit an meinem Stottern - auch als Referent - habe ich meine Einstellungen und Ziele verändert. Ich habe die Angst und Scham vor dem Stottern verloren; es war eine Befreiung.

Dadurch konnte ich beruflich die Position eines stellvertretenden Personalleiters erreichen. Der tägliche Umgang mit den Mitarbeitern und Behörden, auch das Telefonieren, ist für mich selbstverständlich geworden.

Christian, Münster

Ich habe Bewerbungsgespräche in Rollenspielen geübt. Das hat sich gelohnt! Die Mitglieder der Selbsthilfegruppe gaben mir wertvolle Tipps. So konnte ich mich - auch mit Stottern - positiv präsentieren.

Ich habe den erhofften Arbeitsplatz bekommen!

Sebastian, Nottuln

Seit August 2006 bin ich in der Stotterer-Selbsthilfegruppe Münster. Im Juli 2007 habe ich an der Kasseler Stottertherapie teilgenommen. Ich nutze die Treffen der Selbsthilfegruppe, um die in der Therapie erlernte Sprechweise zu vertiefen. Vor meiner Therapie hatte ich oft große Schwierigkeiten beim Telefonieren. Jetzt telefoniere ich gerne, sogar am Arbeitsplatz!

An einem Gruppenabend habe ich einen längeren Vortrag über meine Lieblingstiere, die Koala-Bären, gehalten (s. www.koala-darup.de). Bei einem Infoabend unserer Selbsthilfegruppe habe ich sogar vor 50 Leuten einen kurzen Vortrag gehalten. Auch das klappte ziemlich gut.

Dorothea, Münster

1990 kam ich in die Stotterer-Selbsthilfegruppe. Da würgte ich noch an den Worten, und unverdaulich erschienen mir alle sozialen Situationen. Angst und Scham ließen wenig Bewegungsspielraum für mutige Lebensexperimente. Die Begegnung und der Austausch mit anderen Stotternden hat mich ermutigt, beflügelt und erfinderisch gemacht.

Immer kleiner wurde das Geht-nicht, immer größer das Schaff-ich. Seit 2002 bin ich Logopädin, Fortbildungs- und Seminarleiterin. Die Worte sind mein tägliches Werkzeug, Kommunikation meine Leidenschaft geworden. Dazu hat ganz maßgeblich die Stotterer-Selbsthilfe beigetragen.

Oliver, Ascheberg

Ich war erst 16 Jahre alt, als ich zum ersten Mal an einem Gruppenabend der Stotterer-Selbsthilfegruppe Münster teilnahm. Jetzt bin ich schon seit 8 Jahren aktiv mit dabei. Dank des Telefon-Trainings hat sich meine Angst vor dem Telefonieren erheblich verringert. Auch bei Vorstellungsgesprächen fühle ich mich immer sicherer, weil wir diese in Rollenspielen geübt haben.


Ich habe in der Selbsthilfegruppe gute Freunde gefunden, mit denen ich mich auch in der Freizeit gerne treffe. Jedes Jahr besuche ich zwei Wochenend-Seminare, bei denen ich mir weitere Anregungen hole. Natürlich haben wir dort auch viel Spaß zusammen.

Therapie plus Selbsthilfe gleich Doppelter Erfolg

Liebe Therapeutinnen und Therapeuten!

Sie behandeln erwachsene Stotternde in Einzeltherapie? Sie interessieren sich für zwei gute Nachrichten?
Dann lesen Sie weiter! Die eine gute Nachricht ist sicher schon bei Ihnen angekommen: Man kann auch mit Stottern glücklich werden!
Einen erwachsenen Stotternden erfolgreich therapieren zu wollen, bedeutet nicht, ihn heilen zu müssen. Entscheidendes Kriterium für den Therapieerfolg ist es, die Lebenssituation des Stotternden so weit wie möglich zu verbessern. Wesentlich ist, dass der Sprechmut zunimmt und die Kommunikation leichter fällt. Kurz: Das Sprechen soll wieder Freude machen!

Die zweite gute Nachricht: Die Stotterer-Selbsthilfe kann wesentlich mehr sein, als nur eine “sinnvolle Ergänzung der Therapie“. Richtig genutzt kann sie genau so viel zur positiven Entwicklung erwachsener Stotternder beitragen wie die Therapie selbst!

Was leistet die Stotterer-Selbsthilfe, das Sie nicht leisten können?

  1. Wenn Stotternde den Mut haben, sich einer Selbsthilfegruppe anzuschließen, dann brauchen sie nur noch hinzugehen. Sie brauchen keinen     Antrag bei der Krankenkasse zu stellen, sie benötigen keine Überweisung vom Hals-Nasen-Ohren-Arzt. Die Teilnahme an den     Gruppenabenden ist kostenlos. Es kann also gleich losgehen!
  2. Stotternde sollen “Experten in eigener Sache“ werden, da sie sich ja irgendwann selbst weiterbehandeln müssen. Daher ist es sinnvoll, sich     mit den Büchern und Videofilmen der Stotterer-Selbsthilfe auseinander zu setzen.
  3. Mit der Stotterer-Selbsthilfegruppe steht Ihren Klienten zusätzlich ein Experten-Team zur Seite, das über jahrzehntelange eigene Erfahrungen     mit dem Stottern verfügt.
  4. Die Einzeltherapie bei Ihnen ist sehr intensiv, da Sie gezielt auf die einzelne Person eingehen können. Ihre Klienten können aber noch intensiver     an sich und ihrem Stottern arbeiten, wenn sie gleichzeitig eine Stotterer-Selbsthilfegruppe besuchen.
  5. Neue Sprech- und Verhaltensweisen sind schwer in den Alltag zu übertragen. Da ist es sinnvoll, einen Zwischenschritt im “Schonraum     Selbsthilfegruppe“ einzubauen. Rollenspiele mit mehreren Personen, Diskussionen, Vorträge vor Publikum – dies und vieles mehr kann an den     Gruppenabenden durchgeführt werden.
  6. Stottern hat oft etwas mit fehlender Lockerheit zu tun. Lockerer werden Stotternde auch durch die Selbsthilfegruppe, weil sie sich dort wohler     fühlen als in anderen Gruppen: „Hier macht mich das Stottern nicht zum Außenseiter, hier fällt das Sprechen leichter.“
  7. Die Selbsthilfegruppe ist für viele ein “Freundeskreis stotternder Menschen“. Hier findet man Freundinnen und Freunde, die einen mögen,     die einem gut zuhören, die einen bewusst ausreden lassen und mit denen man sich auch mal privat treffen kann. Ein wichtiger Schritt aus der     Isolation
  8. In-Vivo-Übungen sind oft durchzuführen, da sie in der Regel für den Therapieerfolg von großer Bedeutung sind. Da ist es gut, wenn man     einen Partner in der Selbsthilfegruppe hat, mit dem man sich gelegentlich zu solchen Übungen trifft und mit dem man auch Telefontraining     (vielleicht sogar vom Arbeitsplatz aus) durchführen kann.
  9. Motivation und Zuversicht sind für den Therapieerfolg sehr wichtig! In der Selbsthilfegruppe gibt es viele Gelegenheiten, Erfolgserlebnisse zu     sammeln. Man stellt fest, dass man viele Dinge kann, an die man sich bisher nicht herangewagt hat. Die Gruppe gibt positive     Rückmeldungen, macht Mut für die nächsten Schritte im Alltag. Mut macht es natürlich auch, in der Gruppe Leute kennen zu lernen, die     ihr Stottern in den Griff bekommen haben.
  10. Je mutiger Stotternde werden, desto größere Herausforderungen suchen sie! Da bietet die Stotterer-Selbsthilfe viele Möglichkeiten, z.B.       bei Seminaren einen Sketch aufführen, auf dem Bundeskongress vor über 200 Leuten eine Rede halten, Teilnahme an Infoständen, einem       Reporter ein Interview geben, in einem Videofilm mitspielen, Workshops leiten, im Vorstand mitarbeiten ...
  11. Wenn die Krankenkassen nicht mehr weiterzahlen, besteht die Gefahr, dass einiges vom Erreichten den alten Gewohnheiten wieder zum Opfer       fällt. Hier ist die Selbsthilfegruppe eine wichtige Brücke zwischen Therapie und alleiniger Selbsthilfe. Ihr Klient steht nach der Therapie       nicht alleine da, bekommt bei evtl. Rückfällen Hilfe und Aufmunterung durch andere Gruppenmitglieder. Das einmal Erlernte kann aufgefrischt       und wieder eingeübt werden. Man hat kompetente Freunde, mit denen man über seine aktuellen Probleme sprechen kann. Kurz: Man kann       den Therapieerfolg stabilisieren.

Was soll dieser Artikel bewirken?

Ich wünsche mir, dass allen Stottertherapeuten bewusst wird, dass der Therapieerfolg durch die Zusammenarbeit mit der Stotterer-Selbsthilfe verdoppelt werden kann! Jeder Stotternde, der seine Lebenssituation verbessern möchte, soll die bestmögliche Unterstützung erhalten!
Adressen von Stotterer-Selbsthilfegruppen in Ihrer Nähe, Materialien zur Gruppenarbeit und allgemeine Hinweise zur Gruppenselbsthilfe erhalten Sie in der Informations- und Beratungsstelle der BVSS (siehe unten).

Sollte es in Ihrer Nähe keine Selbsthilfegruppe geben, weisen Sie bitte auf das Seminarprogramm der Bundesvereinigung hin (www.bvss.de), denn auch durch den Besuch von Seminaren besteht die Möglichkeit, Erlerntes zu festigen und neue Erfolgserlebnisse zu sammeln. Natürlich sind auch Therapeutinnen und Therapeuten bei den Seminaren sehr willkommen! Hier erhalten Sie wertvolle Impulse, um in Zukunft noch besser therapieren zu können.

P.S.: Kennen Sie eigentlich schon den KIESELSTEIN? Das ist die Zeitschrift der Stotterer-Selbsthilfe. Sie würde sich in Ihrem Wartezimmer sicher sehr gut machen. Fordern Sie ein kostenloses Probeheft an!

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